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Dr. Hans Gärtner
Praxis Dr. Hans-A. Gärtner, Marion Schuka

Geräte und Instrumente

Um die Wurzelkanäle gründlich zu reinigen und mit einer Wurzelfüllung zu versehen, stehen zahlreiche Instrumente zur Verfügung. Sie erleichtern die Arbeit im schlecht einsehbaren Wurzelkanal.

Die Behandlung gliedert sich in mehrere Schritte.

1. Trepanation

Nach der lokalen Betäubung wird ein Zugang zum Zahninneren (der Pulpa) geschaffen und die Kanaleingänge offen gelegt. Um die Sichtverhältnisse zu verbessern, kann eine Lupenbrille getragen oder ein Mikroskop verwendet werden.

2. Längenbestimmung

Um festzulegen, bis zu welcher Tiefe der Kanal gereinigt und die spätere Füllung erfolgen soll, wird eine Längenbestimmung des Wurzelkanals durchgeführt. Der Kanal muss exakt bis zur Wurzelspitze gereinigt und gefüllt werden. Dazu wird die Länge mit einem Röntgenbild festgestellt. Außerdem können zusätzlich elektronische Längenmessgeräte verwendet werden. Dies sind feine Instrumente, die zur Messung im Kanal platziert werden. Die Kombination aus beiden Längenbestimmungen gilt als genauste Längenmessung.

3. Aufbereitung

Im Anschluss werden die Wurzelkanäle aufbereitet. Dies bedeutet, auf festgelegter Arbeitslänge wird das erkrankte Gewebe mit Hilfe von feinen Instrumenten entfernt. Der Wurzelkanal wird außerdem dreidimensional erweitert und geglättet. Dies ist notwendig, weil seine Oberfläche häufig uneben ist und eine dichte Wurzelfüllung sonst nicht möglich wäre. Durch die Aufbereitung wird er effizient von Bakterien gereinigt und erhält eine Form und Größe, die das spätere Einbringen des Füllmaterials erleichtert.

Spüllösungen
Unterstützend zur mechanischen Aufbereitung werden Spüllösungen eingesetzt, die nachhaltig Bakterien entfernen. Zur Auswahl stehen unter anderem NaOCl (Natriumhypochlorid), CHX (Chlorhexidin), NaCl (Natriumchlorid) und H2O2 (Wasserstoffperoxid). Sie wirken auf zwei Wegen: Zum einen spülen sie die Bakterien aus dem Kanal, zum anderen besitzen sie bakterizide Eigenschaften, d.h. sie töten die Bakterien ab.

Diese Spüllösungen können manuell oder mit Hilfe von Geräten, z. B. RinsEndo, in das Wurzelkanalsystem gefüllt werden. Maschinelle Spülungen mit beispielsweise einem RinsEndo-Gerät haben den Vorteil, dass sie eine genauere und schonendere Anwendung ermöglichen.

Um Keimfreiheit zu erreichen, können auch längere Einlagen mit Medikamenten verwendet werden.

Eine weitere Methode zur Entfernung von Bakterien ist die hochmoderne Photo-aktivierte Chemotherapie.

4. Füllung des Wurzelkanals

Im letzten Schritt folgt die Wurzelkanalfüllung, z. B. mit Guttapercha-Stiften und speziellen Pasten (Sealer). Durch dieses Verfahren können die Wurzelkanäle vollständig dreidimensional und dicht verschlossen werden. Alle verwendeten Füllmaterialien sind gegenüber Röntgenstrahlen undurchlässig, sie sind auf dem Röntgenbild leicht zu erkennen. So kann eine Füllung röntgenologisch geprüft und kontrolliert werden.