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Dr. Hans Gärtner
Praxis Dr. Hans-A. Gärtner, Marion Schuka

Weichgewebschirurgie

Die Weichgewebs- oder Bindegewebstransplantation ist eine chirurgische Methode, um freiliegende Zahnhälse mit neuem Zahnfleisch zu überdecken. Dabei wird aus der Gaumenpartie oder der Mundschleimhaut ein kleines, sehr dünnes Stück Schleimhaut entnommen. Mit winzigen Nähten oder einem speziellen Gewebekleber wird es mit dem umliegenden Zahnfleisch verbunden. Aus diesem wachsen Zellen in das Gewebestück ein. Nach einigen Wochen ist das neue Zahnfleisch in der Regel fest mit dem umliegenden Zahnfleisch verbunden und verheilt. Gelegentlich ist es farblich etwas heller als das umgebende Gewebe. Meist unterscheidet es sich nicht erkennbar von dem übrigen Zahnfleisch.

Damit eine Zahnfleischtransplantation durchgeführt werden kann, darf die Schädigung allerdings nicht zu stark sein. Sie wird vorab mit Hilfe der sogenannten Miller-Klassen ermittelt:

Miller-Klassen

Miller-Klasse I: Der Rückgang ist gering. Er betrifft nur das Zahnfleisch und nicht die darunter liegende Mundschleimhaut. Das Zahnfleisch in den Zahnzwischenräumen (die Interdentalpapille) und das Zahnfach des Zahnes im Kiefer sind nicht angegriffen.

Miller-Klasse II: Das Zahnfleisch ist bereits bis zu der Stelle zurückgegangen, an der es in die Mundschleimhaut übergeht oder darüber hinaus. Das Zahnfach und die Interdentalpapille sind nicht davon betroffen.

Miller-Klasse III: Hier besteht ebenfalls ein tiefer Zahnfleischrückgang wie bei Klasse II. Außerdem sind das Zahnfach und die Interdentalpapille angegriffen. Der Zahnfleischrückgang kann jetzt durch eine Weichgewebstransplantation nicht mehr ganz rückgängig gemacht werden. Sie kann allerdings dennoch sinnvoll sein, um die freiliegenden Zahnhälse zumindest teilweise abzudecken.

Miller-Klasse IV: Weichgewebschirurgie ist in der Regel nicht sinnvoll, da das Zahnfleisch um den Zahn und in den Zahnzwischenräumen weitläufig zurückgegangen ist und das Zahnfach ebenfalls tief zurückgewichen ist. Wenn der Zahnfleischrückgang ästhetisch sehr störend ist, kann eine Zahnfleischprothese angepasst werden.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weichgewebstransplantation

Die Weichgewebstransplantation ist ein erprobtes, erfolgversprechendes Verfahren. Allerdings ist es nicht für jeden Patienten geeignet. Außerdem kann wie bei allen Operationen der Erfolg nicht garantiert werden.

Wichtig sind vor allem folgende Faktoren:

Die Ursache muss beseitigt sein.

Zahnfleischrückgang kann unter anderem durch eine falsche Zahnputztechnik, zu straff sitzende Lippenbändchen, Zähneknirschen oder ein Piercing hervorgerufen werden. Dieser Auslöser sollten vor einer Bindegewebstransplantation nicht mehr bestehen. Eine vorangegangene Parodontitis muss vollständig ausgeheilt sein. Zahnfleischrückgang kann unter anderem durch eine falsche Zahnputztechnik, zu straff sitzende Lippenbändchen, Zähneknirschen oder ein Piercing hervorgerufen werden. Dieser Auslöser sollten vor einer Bindegewebstransplantation nicht mehr bestehen. Eine vorangegangene Parodontitis muss vollständig ausgeheilt sein.

Wenn die Ursache nicht abgestellt werden kann, sollte keine Bindegewebschirurgie durchgeführt werden. Denn trotz erfolgreicher Heilung des Gewebes könnte das Zahnfleisch wieder zurückweichen.

Umsichtiges Verhalten nach dem Eingriff

Wie bei jedem oralchirurgischen Eingriff ist in den Tagen danach Vorsicht angebracht. Auf scharfe, heiße, stark gewürzte, sehr harte sowie klebrige Lebensmittel sollte verzichtet werden. Die Wunde wird mit einem kleinen Verband abgedeckt. Sie darf nicht berührt werden und die nächsten Tage sollten die entsprechenden Zähne nicht geputzt werden.

Während der Heilungsphase auf Rauchen verzichten

Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung und kann zu einer verzögerten Heilung und gelegentlich sogar zum Misslingen des Eingriffs führen. Daher sollte in den ersten Wochen unbedingt auf Zigaretten verzichtet werden.